Article Number: 1368
Soft Cover, German, Glue Binding, 303 Pages, 2004, b_books
Ralph Lindner, Christiane Mennicke, Silke Wagler

Kunst im Stadtraum - Hegemonie und Öffentlichkeit

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Das Symposium "Kunst im Stadtraum – Hegemonie und Öffentlichkeit" thematisiert die Zielsetzungen und gesellschaftlichen Voraussetzungen von Kunst im öffentlichen Raum.

Ein wichtiges Anliegen der zweitägigen Veranstaltung besteht darin, die Diskussion von pauschalen Einordnungen und Wertungen der "Auftragskunst" oder der so genannten freien Kunst wegzuführen und Perspektiven einer differenzierteren Annäherung zu öffnen. Dabei werden folgende Fragen für Ost und West gleichermaßen gestellt: Welche Beweggründe und Aufgabenstellungen gab es für die Gestaltung öffentlicher Räume - vor allem in den 1960er und 1970er Jahren - und welche Motivationen leiten Projekte der Kunst im öffentlichen Raum heute? Welchem Bedeutungswandel unterliegen künstlerische Arbeiten im Stadtraum in der historischen Distanz und wie lässt sich mit dem Erbe einer jüngeren Vergangenheit umgehen, ohne zu polarisieren? Weder eine ‘Musealisierung‘ des Stadtraumes noch ein ‘Bildersturm‘, das heißt eine Räumung von Plastiken der Vergangenheit werden den Anforderungen gerecht, die der öffentliche Raum stellt.

Nach wie vor prägen zahlreiche Freiplastiken, aber auch Wandgemälde, Brunnenanlagen und Mosaike, die zwischen 1949 und 1989 entstanden sind, in Dresden den öffentlichen Raum. Welche Bedeutung haben sie für die zerstreute Wahrnehmung im Alltag und für ein kollektives Bewusstsein? Planung von Stadt und künstlerische Gestaltung von Räumen vermitteln ein vielschichtiges Bild von Geschichte, von Utopien und Gesellschaftsmodellen, aber auch von Konflikten, von Ordnung und Dissenz. Wie geht man mit den früher getroffenen Aussagen um? Auch gegenwärtige Positionen von Kunst im öffentlichen Raum spiegeln aktuelle gesellschaftliche Situationen wider. Die Bandbreite reicht von Kunst am Bau, über heute noch als Stadtmöblierung kritisierte gestalterische Setzungen bis hin zu einer interventionistischen Praxis, die auf temporäre Artikulationen und verschiedene Nutzungen öffentlicher Räume setzt.

Ziel des Symposiums ist es weniger, abschließende Ergebnisse zu diesem Thema zu präsentieren, als es vielmehr neu zu betrachten und künstlerische wie auch wissenschaftliche Ansätze einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.