Article Number: 2767
Soft Cover, German, Thread Stitching, 80 Pages, 2009, Universalmuseum Joanneum
Anke Orgel

Günter Brus und Max Klinger

Konfluenzen & Differenzen I
€ 18.00

An ausgesuchten Grafiken von Günter Brus und Max Klinger aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz kann auch im begleitenden Katalog mit Texten von Anke Orgel und Birgit Prack deren Wesensverwandtschaft nachgespürt werden.

Das BRUSEUM in der Neuen Galerie Graz wagte eine Konfrontation, deren Absicht das Erkennen subtilen Einklangs ist – bei gleichzeitiger Dissonanz. Obwohl das Schaffen von Günter Brus (*1938) unter keinem direkten Einfluss Max Klingers (1857–1920) steht, so verweisen sie doch beide auf gemeinsame Geistesgrößen aus Kunst, Philosophie und Wissenschaft wie Goya, Novalis, Nietzsche und Darwin. Ein gemeinsames Interesse an der menschlichen Existenz schafft ein Fundament für verwandte inhaltliche Fragestellungen. Eine von Klinger forcierte Diskontinuität im inhaltlichen Aufbau seiner grafischen Zyklen, die zu einer fortwährenden Umlenkung der Erzählrichtung führt, findet in den Bild-Dichtungen Günter Brus’, die auf einer Autonomie der einzelnen Blätter sowie autonomen, allenfalls assoziativen, Bild- und Textpassagen beruhen, eine Entsprechung. Nur die Zeichnung und Druckgrafik, von Klinger „Griffelkunst“ genannt, schienen diesem geeignet, nicht nur die äußere Wirklichkeit zu veranschaulichen, sondern gleichzeitig den „inneren Blick“ zu bannen. Der so entstehende „Doppelblick“ ist imstande, Realität mit Irrationalem zu verbinden und der Darstellung Poesie zu verleihen