"Words like violence. Break the silence?"
Eine Inter-Lecture-Performance von Öncel Seçgin

Die Performance "Words like violence. Break the silence?" untersucht die Beziehung zwischen Sprache und ihrem manipulativen Gebrauch im politischen Alltag. Wie lässt sich die strategische Verwendung von Symbolen verstehen, mit der eine herrschende Machtordnung sich in der Bevölkerung verkörpern, umsetzen und verfestigen kann?

"Words like violence. Break the silence?"

Eine Inter-Lecture-Performance von Öncel Seçgin

Im Rahmen der Ausstellung:

Stay with me -

Artists´ Diaries from Istanbul

Samstag, 12. November 2016, 17:00 Uhr

Salon für Kunstbuch 21er Haus

Arsenalstr. 1
1030 WienAustria map

Die Performance "Words like violence. Break the silence?" untersucht die Beziehung zwischen Sprache und ihrem manipulativen Gebrauch im politischen Alltag. Wie lässt sich die strategische Verwendung von Symbolen verstehen, mit der eine herrschende Machtordnung sich in der Bevölkerung verkörpern, umsetzen und verfestigen kann?
Wir SIND gegen das System - oder etwa nicht? Aktuell lassen sich kaum zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler finden, die bereit wären, die Lebensumstände der Gegenwart zu akzeptieren.
Auch wenn in der Kunst vermehrt auf konzeptuelle Ansätze zurückgriffen wird und sie dadurch politischer wirkt, ist der Zeitpunkt für einen Strategiewechsel gekommen. Worte und Sätze, synthetisiert durch Thinktanks aus Neurologen und Marketingexperten, werden gezielt und so oft wie möglich in den öffentlichen Raum eingespeist. Dabei können sie von der Tatsache ausgehen, dass 98% der Hirnfunktionen unbewusst ablaufen. Doch wie sollen wir von anderen erwarten, dass sie ein kritisches Denken entwickeln, wenn sie sich in einer Sprache bewegen sollen, die ihnen vorher suggeriert wurde?

Öncel Seçgin
wurde in Istanbul geboren und ist Performer und Aktivist. Er war Teil des Kunstkollektivs YxS Koop, die auf der 13. Istanbul Biennale mit der Einschleusung eines externen Werkes intervenierten. Seit dem Jahr 2013 ist er Mitglied der Gruppe Kunst für Widerstand, die die Gezi-Bewegung in der Türkei unterstützt hat.


Die Ausstellung ‘Stay with me’ versammelt Notiz- und Tagebücher von mehr als 60 Künstlerinnen und Künstlern, die im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen während der Gezi-Park-Proteste 2013 in Istanbul entstanden sind. Im Frühling kam es in Istanbuls Gezi-Park zu Protesten gegen Pläne für dessen städtebauliche Zukunft.
Die sich in den folgenden Wochen über den Taksim-Platz ausbreitende Welle von Demonstrationen erfasste das ganze Land. Die Menschen kamen in dezentraler Organisation auf über 5.000 Veranstaltungen zusammen und geschätzte 3.5 Millionen gingen auf die Straße. Die mit ungewöhnlicher Gewalt niedergeschlagenen Demonstrationen forderten damals 11 Tote und mehr als 8.000 Verletzte. Seit dem Sommer 2013 hat sich die innenpolitische Lage weiter verschärft. Ist es möglich, die Hoffnung von damals zu bewahren?
An den Exponaten der Ausstellung lassen sich die unterschiedlichsten Herangehensweisen ablesen, in denen eine Kunst der Selbstbehauptung sich realisiert: den singulären Zauber gemeinsamer Momente festhalten, das Bedrohende auf Papier bannen, sich an einen anderen Ort projizieren, Erlebtes durch Abstraktion erinnern.


Mit Beiträgen von/ with contributions from: Ali Miharbi, Anti-Pop, Aslı Çavuşoğlu, Ata kam, Ayşe Küçük, Azra Deniz Okyay, Balca Ergener & Meltem Ahıska, Berkay Tuncay, Burçak Bingöl, Carla Mercedes Hihn, Ceren Oykut, Christine Kriegerowski, Çiğdem Hasanoğlu, Devrim Ck, Devrim Kadirbeyoğlu, Didem Erk, Eda Gecikmez, Ekin Saçlıoğlu, Elif Çelebi, Elmas Deniz, Endam Acar & Fırat Bingöl, Erdağ Aksel, Erhan Öze, Erdem Helvacıoğlu, Eser Selen, Fatma Belkıs, Fatma Çiftçi, Ferhat Özgür, Figen Aydıntaşbaş, Fulya Çetin, Genco Gülan, Gonca Sezer, Gökçe Süvari, Gökhan Deniz, Göksu Kunak, Gülçin Aksoy, Gül Kozacıoğlu, Gümüş Özdeş, Güneş Savaş & Eren Yemez, Güneş Terkol, Gözde İlkin, Hale Tenger, Hubert Sommerauer, İnci Furni, İpek Duben, Kınay Olcaytu, Melike Kılıç, Merve Çanakçı, Merve Şendil, Mischa Rescka, Murat Tosyalı, Nalan Yırtmaç, Nancy Atakan, Nazım Dikbaş, Neriman Polat, Nick Flood, Nurcan Gündoğan, Onur Ceritoğlu, Onur Gökmen, Özgür Atlagan & Bengi Güldoğan, Özgür Demirci, Özgür Erkök Moroder, Özge Enginöz, Rüçhan Şahinoğlu, Raziye Kubat, Sabine Küpher Büsch & Thomas Büsch, Seda Hepsev, Seçil Yersel, Sena Başöz, Senem Denli, Sevim Sancaktar, Sevil Tunaboylu, Sevgi Ortaç, Suat Öğüt, Sümer Sayın, Şafak Çatalbaş, Ulufer Çelik, Yaprak Kırdök, Yasemin Özcan, Yasemin Nur, Yavuz Parlar, Yeşim Ağaoğlu, Zeyno Pekünlü
‘Stay with me’ wurde von der Künstlerin Selda Asal initiiert.

The exhibition
"Stay with me" assembles notebooks and journals created by more than 60 artists in the context of experiences they had during the protests at Gezi Park in Istanbul in 2013. In the spring of 2013, protests against urban planning measures for the square occurred at Gezi Park. During the following week, a wave of demonstrations spread over Taksim square and seized the whole country. People organized in a decentralized manner and gathered for more than 5,000 events, around 3.5 million took to the streets. The demonstrations which were suppressed using extraordinary amounts of violence left eleven dead and more than 8,000 injured. Since the summer of 2013, the inner political situation has continued to aggravate. Is it possible to keep the hope of the time alive?

The exhibits on show allow to discern the different approaches open to an art rooted in self-assertion: retaining the magic of shared moments, capturing the menace on paper, projecting oneself to a different place, remembering experiences through abstraction.

"Stay with me" was initiated by artist Selda Asal.

Selda Asal is a visual artist, born in Izmir. Studies in Musicology and Art. She initiated the „Apartment Project” in Istanbul and is currently living in Istanbul and Berlin.
Isin Önol
is a writer and curator based in Vienna and New York. Over the past five years she has been working as an independent curator in Vienna and abroad. From 2006 until 2009, she worked with the Elgiz Museum of Contemporary Art, Istanbul as its director and curator. Önol is an producer of exhibition projects, talks, other art-related events as well as researching as an academician with a focus on the field of contemporary art and cultural studies.

Bernhard Cella ist Initiator des Salon für Kunstbuch im 21er Haus, dem weltweit ersten Museumsshop, der als künstlerische Intervention geführt wird. Das Sortiment versammelt einen vollständigen Überblick österreichischer Produktionen aus der Kunst der letzten zwei Jahre. Bernhard Cella lebt in Wien und studierte freie Kunst und Bühnenbild an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Kunstuniversität Linz. cella.at, salon-fuer-kunstbuch.at, http://collectingbooks.cella.at, no-isbn.net

"Das ist ein Hilferuf! S.O.S.! Lasst uns mit ihren Sprachbildern brechen, lasst uns ihre Wörter dekonstruieren und die wahren Beweggründe dahinter freilegen." Öncel Seçgin


Stay with me, Artists´ Diaries from Istanbul

Stay with me, Artists´ Diaries from Istanbul

Stay with me, Artists´ Diaries from Istanbul, Eröffnung 26. 10. 2016 Gäste im Salon: Selda Asal, Isin Önol

Stay with me, Artists´ Diaries from Istanbul

Stay with me, Artists´ Diaries from Istanbul, Eröffnung 26. 10. 2016