Uli Aigner One Million Porcelain _ Marie Rotkopf Antiromantisches Manifest

Porzellan als Speichermedium. Die Jahrtausende alte Produktions-, Distributions- sowie Präsentationsgeschichte des Porzellans in Asien und die jüngere Geschichte des Porzellans in Europa ziehen ihre Spuren bis in

Uli AignerOne Million Porcelain

Editionspräsentation und Gespräch

Marie Rotkopf Antiromantisches Manifest

Lesung

Freitag, 7. Juli 2017

Salon für Kunstbuch 21er Haus
Arsenalstraße 11030 Wien


17.30 Uhr

Lesung

Marie Rotkopf, Antiromantisches Manifest


Ein antiromantisches Manifest als Streitschrift für das Fremdsein als einzig mögliche Lebensweise.
»Ihr seid eine Mischung aus Eva Braun, Judith Butler und Yoko Ono, mit euren Tagen des Anderssein-Wollens in euren freien Ghettos, ihr merkt es nicht …«
Marie Rotkopf teilt ordentlich aus gegen Nationalromantiker und Poplinke, Postfeministinnen wie Patriarchen, Luther wie Mütter. Gefangene werden nicht gemacht. Rotkopfs Manifest ist eine Sammlung polemischer Betrachtungen einer Französin, die seit zehn Jahren in Deutschland lebt. Aber das stimmt nicht ganz, weil sie von allem die Hälfte ist, mit deutsch-französischen und jüdisch-arabischen Hintergründen, und wie Costa Gavras in »Z« gesagt hat: »Die Halbjuden sind die schlimmsten.« Poesie als Revolte; ihr Manifest ist ein Plädoyer für das Fremdsein als Freiheit.


18.30 Uhr

Editionspräsentation von One Million Porcelain

Bernhard Cella im Gespräch mit Uli Aigner

Porzellan als Speichermedium. Die Jahrtausende alte Produktions-, Distributions- sowie Präsentationsgeschichte des Porzellans in Asien und die jüngere Geschichte des Porzellans in Europa ziehen ihre Spuren bis in die heutigen Gesellschaften.
Uli Aigner: „Das Vorhaben, bis an mein Lebensende 1000000 Porzellan-Essgeschirre mit meinen eigenen Händen zu drehen, begann im November 2014 in Berlin. In jedes Objekt graviere ich eine Nummer in der exakten Reihenfolge ihrer Herstellung und weise somit die Porzellangefäße als signierte Unikate aus. EINE MILLION einzelne Porzellangegenstände entstehen durch direkte Kommunikation: Die Formen werden durch die jeweiligen AuftraggeberInnen und mich bestimmt. Auf der Website www.eine-million.com wird jedes einzelne Gefäß zu einem digitalen Datensatz.“
https://vimeo.com/130975965

Uli Aigner wurde 1965 in Österreich geboren. Nach ihrer Töpferlehre, mit dem Gesellenbrief als Abschluss, studierte sie Produktdesign bei Matteo Thun an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, Diplom mit Auszeichnung (1990). Anschließend studierte sie Digitale Bildgestaltung bei Prof. Thomas Hägele an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit den 90er Jahren umfassen ihre Arbeiten Videos, Performances, Rauminstallationen, großformatige Buntstiftzeichnungen und Porzellanobjekte, die international in Museen, Institutionen und Galerien gezeigt werden. Ihre Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste München (2001-2003) setzte einen neuen Fokus in ihrer Arbeit. Daraus resultierend, leitete sie von 2006 bis 2010 die Städtische Kunsthalle München - Lothringer 13. Seit 2011 lebt Uli Aigner mit ihrer Familie in Berlin und widmet sich ihrer künstlerischen Produktion.

Marie Rotkopf, geboren 1975 in Paris, ist Autorin, Künstlerin und Kulturkritikerin.1990/91 Internatsbesuch in Westdeutschland, Studium der Kunstsoziologie an der Sorbonne, lebt in Hamburg. Sie war Leiterin der Kommunikation des ersten zeitgenössischen Kunstmuseums in der Pariser Banlieue. 2007 Gründung der deutsch-französischen Künstlergruppe Internationale Surplace mit Daniel Megerle. Beiträge in und für diverse Kunst- und Literaturzeitschriften (u.a. Lo and Behold, Frog magazine, Call, Textem, Centre International Poésie Marseille, Nieves Books). Sie stellt regelmäßig aus und macht Performances und Lesungen (u.a. ARD-Forum der Leipziger Buchmesse, Rosa Luxemburg Stiftung, b_books, Golem, Hamburger Kunsthalle, Kunstverein in Hamburg, Kampnagel, La Générale in Paris, Pavillon vor der Volksbühne in Berlin). www.marie-rotkopf.net


Bernhard Cella is interested in the economic and sculptural framework in which artists’ books – highly informed objects in themselves – can be used as artistic materials. To this end, he conceptualized the ’Salon für Kunstbuch’, a life-size model of a bookshop, in his studio in Vienna. Since 2007, more than 14.000 artists' books have accumulated and entered into unfamiliar vicinities and dialogues. www.salon-fuer-kunstbuch.at www.cella.at

Uli Aigner, Edition One Million Porcelain, Nr. 2240, Berlin 2017, € 140.-

Marie Rotkopf, Antiromantisches Manifest, Eine poetische Lösung, Broschur, 144 Seiten, € 14,90.-